(M)ein Idearium der AfD: Warum es uns gibt – und warum es uns geben muss!

Frank-Christian Hansel

(M)eine Einladung

Liebe Leserin, lieber Leser,

wozu bedarf es eigentlich der AfD? Warum ist die Partei Alternative für Deutschland nicht nur ein faktisches und historisches Ereignis, sondern ein strukturelles Erfordernis unserer politischen Gegenwart? Was wird da wie gedacht?

Ich möchte Ihnen/Euch im Folgenden einen Einblick geben in das, was ich als das Idearium der AfD begreife: den gedanklichen Raum, in dem politische Analyse, strategische Verantwortung und praktische politische Intelligenz zusammenkommen. Die nachfolgenden Beiträge, die auf meiner Website frank-hansel.de und online im FREILICH-Magazin erschienen sind, stellen dabei nicht bloß Meinungen dar – sie versuchen, unsere aktuelle politisch komplexe Realität auf verschiedenen Ebenen zu durchdringen und zu zeigen: Die AfD ist nicht etwa eine Störung des Systems, wie es uns das Meinungskartell seit 2013 vorwirft, indem es die AfD medial dämonisiert, sondern schlicht Ergebnis dieser Störung und daher eine Notwendigkeit zu ihrer Überwindung, um Deutschland wieder zukunftsfest zu machen.

Gegen das Parteienkartell – für echte demokratische Konkurrenz:

Der systematische Ausschluss der AfD aus den etablierten Machtzirkeln offenbart keine Schwäche der Partei, sondern entlarvt die Schwäche des Systems. Die vermeintlich politische Vielfalt hat letztlich faktisch ein Angebot von politischen Scheinalternativen eines Parteienblocks hervorgebracht, der sich „unsere Demokratie“ nennt und zu einem Machtkartell geronnen ist, das einen neuen Konkurrenten von der politische Bühne drängen, also praktisch vernichten will. Der Versuch eines Parteiverbots der AfD entlarvt sich als autoritärer Reflex, die Brandmauer als Ausdruck von Schwäche. In “Eigentum oder Enteignung” argumentiere ich, warum die AfD bis heute an ihrem Gründungskern festhält: Freiheitliche Eigentumsordnung statt sozialistischer Verteilungs- und Schuldenstaat. “Von der gelebten Demokratie zur Demokratiesimulation” beschreibt, wie die Formen demokratischer Beteiligung zwar formal überlebt haben, während ihr Inhalt aber in der gelebten Praxis strukturell ausgehöhlt wurde.

Ergänzend zu meiner Analyse über die strukturellen Defizite der politischen Ordnung in Deutschland enthält der FREILICH-Beitrag Agonale Demokratie – Ein Ausweg aus der Polarisierung in der deutschen Politik? eine vertiefende theoretische Perspektive: Ich vertrete die These, dass Politik nicht (falsche) Harmonie, sondern konfliktfähige Pluralität in Gegnerschaft braucht, aber eben nicht Feindschaft bis hin zum politischen Vernichtungswillen, wie er sich aktuell gegen die AfD richtet. Anlehnend an Chantal Mouffe und Carl Schmitt argumentiere ich, dass demokratische Stabilität auf agonalen Streitlinien beruht – und nicht auf der Illusion eines einheitlichen Konsenses, den die Kartellparteien unter "unserer Demokratie" subsumieren. Damit fundiert der Beitrag nicht nur die Kritik am Parteienkartell, sondern auch den Anspruch der AfD auf demokratische Erneuerung und einen möglichen Ausweg aus dem Dilemma der vom Kartell der Gesellschaft aufgezwungenen Spaltung.

Besonders aufschlussreich ist in diesem Zusammenhang die Rolle der CDU. In "Konservative Rhetorik, rot-grüne Praxis" zeige ich, wie die Union sich scheinbar gegen links als bürgerliche Alternative inszeniert – tatsächlich aber eine Politik betreibt, die in zentralen Fragen - im Bund und im Land Berlin - der rot-grünen Agenda folgt: in der Energiepolitik, in der Migrationsfrage, in der Bildung und selbst in der politischen Rhetorik. Die CDU wird damit zu reiner Simulation und verleugnet sich selbst: Sie verhindert den echten Politikwechsel, indem sie Wandel rhetorisch vorgibt, aber faktisch blockiert. Gerade deshalb braucht es eine starke, grundsätzliche Alternative – und deshalb braucht es die AfD. All diese Texte eint eine Forderung: Zurück zur offenen politischen Konkurrenz in einer tatsächlich fair gelebten Praxis in der parlamentarischen Demokratie.

Umkehr in der Energiepolitik, wider klimaaktivistische Narrative:

Die deutsche Energiepolitik steht sinnbildlich für einen Sonderweg als Einbahnstraße. In "Schluss mit der deutschen Energiewende" und "Die Renaissance der Kernenergie neuen Typs" argumentiere ich für eine Rückkehr zu technologischer Vernunft und preiswerter industriefähiger Versorgungssicherheit. Texte wie "Hellbrise zu Pfingsten" und die "Kritische Bestandsaufnahme der Energieversorgung" zeigen, wie instabil unser Stromnetz bereits ist. Gemeinsam mit Michael Limburg habe ich im FREILICH-Beitrag "Warum Klimaschutzpolitik scheitert" die Argumente für eine verantwortbare Kernenergie zusammengefasst. Der Beitrag "Energiewende im Blindflug" zeigt dabei, wie die Politik sehenden Auges auf industrielle und wirtschaftliche Risiken zusteuert. Und in meinem jüngsten Beitrag "Strom-Schock aus dem Kanzleramt" analysiere ich, wie die neue Bundesregierung unter Merz in ihrer Energiepolitik exakt jene Fehler fortschreibt, für die zuvor die Ampel kritisiert wurde – inklusive Preisexplosionen, Instabilität und industriepolitischer Fehlsteuerung. Die vermeintliche Zeitenwende bleibt bisher in Wahrheit rot-grüner Gleichschritt.

In meinem Beitrag Globales Klimarecht ohne Evidenz – Das IGH‑Gutachten als Meilenstein globaler Technokratur analysiere ich, wie das International Court of Justice (IGH) auf globaler Ebene eine autoritär-technokratische Klimarechtsordnung etabliert – basierend nicht auf empirischen Fakten, sondern auf klima-apokalyptischer grüner Zwecklogik. Ich argumentiere, dass dieser Schritt die nationale Souveränität weiter schwächt und demokratische Kontrolle bis zur Unkenntnlichkeit verdrängt.

In dem Grundsatzbeitrag Der große Klima-Mythos – Warum CO₂ nicht der Motor der Erderwärmung ist zeige ich auf, wie zentrale Narrative der Klimaapokalypse wissenschaftlich fragwürdig sind und -trotz gegenteiliger Evidenz! - dennoch politische Geltung finden und geglaubt werden. Die deutsche Politik hält trotz allem an existenziellen Klima-Mythen fest – zum Preis politischer Realitätsferne und gesellschaftlicher Fehlallokation, die den wirtschaftlichen Niedergang Deutschlands beschleunigt.

Nur die AfD steht hier für aufgeklärte Rationalität, evidenzbasierte Politik und gegen die gefährliche und das Land ins industriepolitische Aus katapultierende ökosozialistische Zivilreligion und ihrer zunehmenden internationalen Verrechtlichung.

Wirtschaft und Infrastruktur – konkret, freiheitlich, bürgernah

Infrastruktur ist keine abstrakte Planungssache, sondern konkrete Lebenswirklichkeit. In "Wirtschaftsverkehr in Berlin" kritisiere ich die ideologische Verkehrsverengung der rot-grünen Politik. Mein kleines praktisches Plädoyer für klimatisierte Bahnen ist Ausdruck eines pragmatischen Konservatismus: Nicht die große Vision einer vermeintlichen "Klimagerechtigkeit", sondern die schlichtweg funktionierende und "resiliente" Stadt ist unser Ziel.

Auch wirtschaftspolitisch plädiere ich für eine Rückbesinnung auf unternehmerische Freiheit, Marktvertrauen und Eigenverantwortung. In meinem Beitrag "Unternehmerische Freiheit statt Sonderschulden" analysiere ich, warum Deutschland nur dann zu alter Stärke zurückfinden kann, wenn es den sozialtechnokratischen Zugriff auf die Wirtschaft beendet und "mehr Milei" beherzigt.

Dabei beginnt die notwendige Kehrtwende auf Landesebene – etwa in Berlin. In "Zur wirtschaftlichen Lage Berlins" zeige ich auf, wie viel wirtschaftliches Potenzial brachliegt – und wie eine AfD-geführte Wirtschaftspolitik dieses endlich heben kann: durch Entbürokratisierung, Investitionsfreiheit und Vertrauen in die Leistungsbereitschaft der Berlinerinnen und Berliner.

Sprache, Identität und politische Kultur:

In einer Gesellschaft mit linker Dominanz, in der Sprache als moralische Kontrolle verwendet wird, ist Begriffsarbeit ein Akt der Aufklärung. Im Beitrag "Über die Sprache als Herrschaftsinstrument" analysiere ich die semantischen Waffen der Gegenwart. In "Linke Queer-Politik" zeige ich, wie unter dem Deckmantel einer vermeintlich bunten Vielfalt individuelle Freiheitsrechte ausgehöhlt und die Gesellschaft gespalten werden soll.

Außenpolitik und geopolitisches Denken – Ehrlichkeit statt Symbolpolitik:

In Zeiten globaler Umbrüche reicht es nicht mehr aus, moralisch zu reagieren – wir müssen strategisch denken. In "Geopoesie statt Geopolitik" analysiere ich die deutsche Außenpolitik der Ampel und der Anfänge der Merz-Regierung als ein Abdriften in letztlich peinliche symbolische Selbstbespiegelung. In meinem FREILICH-Interview "AfD-Politiker Hansel zum Gaza-Krieg" unmittelbar nach dem Hamas-Überfall auf Israel im Oktober 2023 mache ich deutlich, dass Neutralität im Angesicht des Bösen keine Option sein darf. Und in "Drei Stimmen, eine Linie" betone ich die außenpolitische Geschlossenheit der AfD im Blick auf Israel – gegenüber der erratischen Politik der aktuellen Bundesregierung.

Ergänzend dazu analysiere ich im FREILICH-Beitrag "Trump, die Neocons und die Rückabwicklung des globalistischen Interventionsprojekts", wie sich unter Trump eine tektonische Verschiebung in der US-Außen- und Sicherheitspolitik der letzten 20 Jahre vollzogen hat – weg vom ideologischen Interventionismus der damaligen Neocons der Bush-Obama-Ära, hin zu einer nüchternen Interessenpolitik für den amerikanischen Steuerzahler. Ich argumentiere, dass die Trump-Administration 2.0 für Europa die strategische Chance sein kann, die eigene Souveränität neu zu definieren – vorausgesetzt, wir lösen uns vom transatlantischen Automatismus.

Noch grundlegender wird dieser geopolitische Blick in meinem Essay "Die geoökonomische Zeitenwende und das Problem nationaler Souveränität". Auf Grundlage von Carl Schmitt, Edward Luttwak und Peter Sloterdijk analysiere ich dort die tektonischen Verschiebungen globaler Machtverhältnisse – weg von bloßer Militärpolitik hin zu Geoökonomie und digitalem Einflussmanagement. Nur wer diese Transformation erkennt, kann nationale Interessen in einer multipolaren Welt wirksam vertreten.

Parteiidentität und strategisches Selbstverständnis

Ein zentrales Moment jeder politischen Bewegung ist ihre Herkunft – und wie sie diese erinnert. In meinem Beitrag "Von Berlin nach Schnellroda – Eine Klärung zum AfD-Gründungsmythos" spanne ich den Bogen zwischen Gründungsimpuls und ideologischer Ausdifferenzierung. Ich plädiere für eine reflektierte Erinnerungspolitik innerhalb der Partei: Wer wir waren, ist nicht minder wichtig als wohin wir wollen, nämlich in die Geschichtsmächtigkeit politischer Regierungsverantwortung.

Diese historische Selbstvergewisserung ist umso wichtiger, als sich auch innerhalb der Partei Differenzlinien zeigen – insbesondere zwischen Ost und West. In meinem Beitrag "Die AfD und die Deutschen – Zu einer neuen Vertrauenslage" analysiere ich diese kulturelle und mentalitätsgeschichtliche Spannung und zeige auf, wie daraus nicht Spaltung, sondern produktive Klärung entstehen kann. Die AfD muss lernen, regionale Unterschiede als Kraftquelle ihrer pluralen Bürgerlichkeit zu begreifen.

Doch Erinnerung allein genügt nicht. In meinem Essay "Die AfD in der strukturellen Differenz von 'politischem Denken' und 'denkend handelnder Politik'" stelle ich die Frage nach dem politischen Handeln in einer komplexen, mediatisierten Gegenwart. Dort plädiere ich für eine strategische Vermittlung zwischen Grundsatzdenken und realpolitischem Handeln. Metapolitische Begriffe wie "Remigration" oder "Brandmauer" dürfen nicht bloß taktisch benutzt, sondern müssen in ihrer Tiefe durchdrungen und in ihrer Wirkung strategisch verantwortet werden, um die Mehrheiten zu gewinnen, die wir brauchen.

Warum Sie das alles lesen sollten:

Diese Texte sind mehr als ein Archiv von Positionen. Sie sind der Versuch, eine breite politische Klärung für den irritierten Wähler zu schaffen, der eigentlich nicht mehr CDU wählen will oder kann, aber noch kein Vertrauen zur AfD gefasst hat – nicht zur Bestätigung, sondern zur Vergewisserung. Sie spiegeln den Ernst eines politischen Moments, in dem es um nicht weniger geht als um unsere Wiedergewinnung von Souveränität, Vernunft und Freiheit.

Ich freue mich, wenn Sie sich auf diese Lektüre der jeweils verlinkten Beiträge einlassen. Für kritische Hinweise bin ich dankbar.

Herzlich,

Frank-Christian Hansel