Deutschland muss seine wirtschaftliche Stärke zurückgewinnen. Doch der Ruf nach „Stärke“ klingt zunehmend hohl, wenn die politische Antwort allein in mehr Geld, neuen Programmen und weiterem Staatsausbau besteht. Vizekanzler Klingbeils Plan, das Finanzministerium in ein „Investitionsministerium“ umzuwandeln und dafür hunderte Milliarden Sonderschulden in die Hand zu nehmen, ist kein Aufbruch, sondern ein weiterer Schritt in staatlichen Dirigismus.
Wirtschaftliche Dynamik entsteht nicht durch Planung, sondern durch unternehmerische und individuelle Freiheit – das zeigen sowohl die strukturellen Herausforderungen in Deutschland als auch internationale Vorbilder. Die Fakten sind alarmierend: Die Bau- und Ausrüstungsinvestitionen sind real um 13 bzw. 11 Prozent eingebrochen. Das Vertrauen der Unternehmen schwindet – und das zu Recht. Denn in einer überregulierten Wirtschaft, in der der Staat zugleich Planer, Finanzier und Kontrolleur ist, verliert unternehmerische Initiative ihren Raum.
Mit einer Staatsquote von 50 Prozent wächst nicht Stärke, sondern Abhängigkeit. Unternehmen ersticken im Dickicht aus Bürokratie, Berichtspflichten und Förderanträgen – ihr Handlungsspielraum schrumpft, der Mut zum kreativen Risiko wird bestraft. In einen solchen Apparat noch mehr Geld zu pumpen, schafft keine Lösungen – es konserviert die Schwäche und verzögert die Zukunft.
Freiheit ist der Schlüssel zu Wohlstand. Singapur zeigt, wie niedrige Steuern, minimale Bürokratie und konsequenter Freihandel das Land zum globalen Innovationsstandort gemacht haben – mit einem Pro-Kopf-BIP deutlich über dem deutschen. Die Schweiz beweist, wie ein ordnungspolitischer Rahmen, der Eigentum und unternehmerische Freiheit schützt, Stabilität und Innovationskraft ermöglicht. Selbst Chinas rasanter wirtschaftlicher Aufstieg seit den 1980er-Jahren fußt nicht auf zentraler Planung, sondern auf der Einführung von Eigentum und marktwirtschaftlichen Freiheiten, selbst wenn diese von Xi Jinping gerade wieder zurückgeschraubt werden. Estland wiederum zeigt, wie digitale Verwaltung, flache Besteuerung und ein schlanker Staat eine der agilsten Volkswirtschaften Europas hervorgebracht haben.
Diese Beispiele stehen für eine zentrale Erkenntnis: Nicht staatliche Kontrollmacht, sondern systemisch verankerte Freiheit schafft Wohlstand – eine Wahrheit, mit der Deutschland unter Ludwig Erhard einst wirtschaftliche Wunder bewirkte, aber heute in Vergessenheit geraten scheint.
Deutschland braucht einen „Milei-Moment“ – vielleicht nicht den libertären Hammerschlag oder die sprichwörtliche „Kettensäge“, aber doch einen klaren mentalen Bruch mit der Staatsgläubigkeit. Eine Rückbesinnung auf Eigentum, Wettbewerb, Verantwortung – und auf die Idee, dass Bürger und Unternehmer nicht vom Staat gelenkt, sondern von ihm geschützt werden sollen. Ein klarer Impuls in diese Richtung könnte den notwendigen mind change auslösen: Ein bisschen Milei, ein bisschen Mehr an radikalem Freiheitsgedanken könnte reichen, um die verkrustete Selbstgewissheit der Berliner Politik- und Verwaltungskaste ins Wanken zu bringen.
Für diesen Richtungswechsel steht in Deutschland nur noch die AfD – nicht für das, was ihr medial verzerrt und bösartig karikierend unterstellt wird, sondern für eine wirtschafts- und ordnungspolitische Linie, die Freiräume schafft, statt sie zu regulieren. Wirtschaftliche Stärke entsteht dort, wo Menschen ohne staatliche Bevormundung Verantwortung übernehmen können – nicht durch Förderbescheide, sondern durch Vertrauen in ihre Schaffenskraft.
Es ist höchste Zeit für eine neue – oder besser: die wiederentdeckte – wirtschaftspolitische Erzählung: Nicht die vom starken Staat, der alles im Griff haben will, sondern die von freien Bürgern, die ihre Potenziale entfesseln. Dafür braucht es mehr mutige bürgerliche Dissidenz mit klarer Abgrenzung von der längst fehlgeleiteten Sozialdemokratie, mit einem Wort: eine bürgerlich-freiheitliche Mitte-rechts-Koalition mit der Alternative für Deutschland.





