Hellbrise zu Pfingsten – Das Stromnetz am Limit der ökosozialistischen “Energiewende”

Pfingsten 2025 zeigt einmal mehr die systemischen Bruchstellen der sogenannten Energiewende. Während große Teile der Industrieproduktion ruhen und der Stromverbrauch an Feiertagen typischerweise stark sinkt, laufen Windräder und Solaranlagen auf Hochtouren. Was in den Sonntagsreden der Klima-Ideologen als Beweis einer gelungenen Transformation gefeiert wird, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als technisch instabile Übergangslage mit potenziell gefährlichen Konsequenzen für die Netzstabilität.

Das Phänomen, das Netztechniker mittlerweile als „Hellbrise“ bezeichnen – eine Kombination aus starker Sonneneinstrahlung und gleichzeitig moderatem Wind –, führt zu einem massiven Stromüberschuss bei gleichzeitiger Nachfrageschwäche. Allein für das Pfingstwochenende prognostizieren Netzbetreiber eine historische Spitze bei der Einspeisung von Wind- und Solarstrom. Doch was nach außen wie ein Triumph der „Erneuerbaren“ wirkt, ist in Wirklichkeit ein Kraftakt der Netzbetreiber, die unter Hochlast versuchen, das fragile Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage zu sichern.

Denn der Stromüberschuss ist kein harmloser Segen. Im Gegenteil: Die Frequenz des Stromnetzes – ein hochsensibler Indikator für seine Stabilität – tendiert in solchen Situationen schnell in Richtung der kritischen Marke von 50,2 Hertz. Ab diesem Schwellenwert beginnt eine automatische Kettenreaktion: Solarwechselrichter schalten sich stufenweise ab, um das Netz nicht noch weiter zu destabilisieren. Dieses sogenannte 50,2-Hz-Problem ist seit Jahren bekannt und wurde 2011 durch eine gesetzliche Regelung (Systemstabilitätsverordnung) notdürftig entschärft. Doch das Grundproblem bleibt: Ein Netz, das von volatilen Quellen dominiert wird, verliert an Steuerbarkeit – und damit an Sicherheit.

Hinzu kommt, dass überschüssiger Strom in Deutschland längst nicht mehr automatisch genutzt oder gespeichert wird. Allein im zweiten Quartal 2024 mussten rund 600 Gigawattstunden Strom aus dem Netz genommen werden – nicht, weil er nicht erzeugt werden konnte, sondern weil er nicht gebraucht wurde. Das Resultat: gezielte Abregelungen, Entschädigungszahlungen, Marktverzerrungen. Es ist ein groteskes Paradox – in einem System, das vorgibt, effizient und klimafreundlich zu sein.

Netzbetreiber wie Amprion und TenneT bemühen sich, die Lage zu stabilisieren – mit einem zunehmend komplexen Arsenal: Primär-, Sekundär- und Tertiärregelleistung, Redispatch-Maßnahmen, sowie im äußersten Fall kontrollierter Lastabwurf. Doch all diese Maßnahmen kaschieren nur die Symptome eines strukturellen Missverhältnisses: Die Erzeugung folgt nicht mehr der Nachfrage, sondern einer ideologischen Priorisierung von Wind und Sonne – unabhängig vom realen Bedarf.

Lokale Netzüberlastungen – etwa durch unkontrollierte PV-Einspeisung auf der Mittel- und Niederspannungsebene – führen zunehmend zu regionalen „Brownouts“, also temporären Versorgungsunterbrechungen. Zwar versichern die Behörden, dass ein großflächiger Blackout aktuell unwahrscheinlich sei, doch das Vertrauen in die langfristige Belastbarkeit dieser Architektur schwindet. Was passiert, wenn eine „Hellbrise“ auf eine Hitzewelle oder ein Unwetter trifft? Wer haftet, wenn sich zehntausende Wechselrichter auf einmal abkoppeln und ein Dominoeffekt eintritt?

Die politischen Antworten auf diese Herausforderungen bleiben vage: Der Ausbau von Batteriespeichern, Pumpspeicherkraftwerken oder grenzüberschreitenden Netzen wird beschworen, bleibt aber angesichts der Geschwindigkeit des PV- und Windzubaus weit hinterher. Auch die oft bemühte „Flexibilisierung des Verbrauchs“ – also das Verlegen des Stromkonsums in Zeiten hoher Einspeisung – ist in der Realität von Industrie, Gewerbe und Haushalten bisher kaum durchsetzbar. Der Stromkunde wird hier zum Erfüllungsgehilfen einer verplanten Infrastruktur.

Pfingsten 2025 ist daher weniger ein Feiertag der Transformation, sondern ein stiller Beweis des Scheiterns: Die Energiewende ist in ihrer aktuellen Form nicht nur teuer und ineffizient, sondern zunehmend gefährlich. Sie beruht auf einer planwirtschaftlichen Stromproduktion, die den Gesetzen physikalischer Realität und marktwirtschaftlicher Rationalität immer weniger genügt. Der Einspeiseüberschuss wird dabei nicht zur ökologischen Chance, sondern zum systemischen Risiko.

Solange die Debatte über diese Risiken tabuisiert und die strukturellen Fehlkonstruktionen ideologisch verklärt – und von der Union verdrängt – werden, bleibt das deutsche Stromnetz ein extrem riskantes Spannungsfeld – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Die „Hellbrise“ von Pfingsten ist dabei nur das meteorologische Sinnbild für eine politische Fehlsteuerung mit Ansage. Und diese Ansage macht bisher allein wer?  Richtig, die AfD!

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