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Kategorie: Außen- und Geopolitik

5 Artikel in dieser Kategorie

Die geoökonomische Zeitenwende und das Problem nationaler Souveränität: Von Schmitt über Luttwak zu Sloterdijk

Frank-Christian Hansel
Zur Lage: Die neue Weltordnung als Handelskrieg Die Globalisierung alter Prägung ist am Ende. An ihre Stelle tritt keine friedlich-multipolare Koexistenz, sondern eine neue tektonische Konstellation: die geoökonomische Zeitenwende. Die Mechanismen des globalen Handels, einst als Mittel zur Befriedung gefeiert, werden zunehmend selbst zu Instrumenten der Machtprojektion. Edward Luttwak prägte dafür den Begriff der "Geoökonomie" als Fortsetzung von Geopolitik mit den Mitteln der Wirtschaft. Diese Entwicklung stellt die klassische Vorstellung von Souveränität in Frage. In einer Welt, in der nicht mehr Armeen, sondern Exportbeschränkungen, Datennetze und Subventionen über Macht entscheiden, muss auch die Theorie der Souveränität neu gefasst werden. Carl Schmitts Begriff des "Ausnahmezust…

Drei Stimmen, eine Linie: Die AfD und Israel

Frank-Christian Hansel
In der Debatte um Gaza und Israel Anfang Juni 2025 im Deutschen Bundestag hat die AfD mit drei markanten Reden zu Israel und dem Nahostkonflikt ein kohärentes, mehrdimensionales Narrativ vorgelegt, das sich von bloßer Symbolpolitik wie auch von opportunistischen Schuldzuweisungen abhebt. Die Reden von Alexander Gauland, Beatrix von Storch und Torben Braga können, auch wenn sie durchaus unterschiedliche Positionen markieren, als ein strategisches Dreieck aus historischer Verantwortung, ethischer Klarheit und souveränistischem Realismus gelesen werden. Alexander Gauland: Die Stimme der politischen Reife Alexander Gauland setzt den Ton mit einer Rede, die historische Tiefenschärfe mit einer klaren Gegenwartsdiagnose verbindet. Er erinnert an Helmut Schmidts Entscheidung im Deutschen Her…

Geopoesie statt Geopolitik - oder: Wie Deutschland seine Rolle in der Welt verspielt – und sich dafür noch bewundert

Frank-Christian Hansel
Manchmal braucht es nur einen nüchternen Blick auf das Weltgeschehen, um zu erkennen, wie provinziell der eigene Horizont geworden ist. Während China mit strategischer Kälte und rationaler Klarheit seinen Einfluss bis in die Hinterhöfe der USA ausweitet, während ein Donald Trump – bei allem Lärm – nüchtern für amerikanische Interessen wirtschaftlich punktet, schickt Deutschland seine besten Leute auf die Weltbühne. Also „beste Leute“ im Sinne von: Ursula von der Leyen, Annalena Baerbock und ein Heer an Klimaethikern mit ausgeprägtem Empörungsreflex und null Verständnis für Geoökonomie. Wir betreiben eine Politik, die glaubt, Haltung sei ein Ersatz für Handlung. Diplomatie wird zur moralischen Belehrung, Außenwirtschaft zur Selbstsabotage. China: Strategische Brillanz und globales Den…

Im Norden und Süden Europas schlägt das Pendel zurück. Das Undenkbare denken wagen. Politik gegen den Linksblock auch in Deutschland?!

Frank-Christian Hansel
Mit 10,9 % hat die AfD in Niedersachsen ein zweistelliges Ergebnis erzielt und somit den bisherigen Abwärtstrend sichtbar umkehren können. Die FDP hat - verdientermaßen - mit 4,7% Stimmenanteil den Einzug in den Landtag verpasst, wobei auch die CDU 5,5 % verlor. Die starken Zugewinne der AfD spiegeln in etwa die Verluste unserer beiden bürgerlichen Konkurrenten wider. Tatsächlich gewann die AfD von CDU und FDP jeweils 40.000 Wählerstimmen. Auch die frühere Partei der „kleinen Leute“, die SPD, verlor an uns 25.000 Stimmen. Aus dem Bereich der Nichtwähler und der „Sonstigen“ waren es 25.000 bzw. 10.000. Wir konnten als AfD  aus allen Schichten hinzugewinnen. Christian Lindner hat am Tag danach zutreffend das Erscheinungsbild seiner Partei in der „Ampel“ für das Abschneiden der FDP vera…

Zum BREXIT als Independance Day

Frank-Christian Hansel
Mein BREXIT-Statement im live-Interview mit Russia Today International 1. Gratulation an die Briten für ihre demokratische Volksabstimmung, die wir auch gerne hätten. 2. Es gibt kein "Ende der Geschichte" (Fukuyama). Die Geschichte geht weiter und "das Volk" zählt: People matter! Jeder Einzelne macht den Unterschied! 3. EU ist nicht Europa! 4. Der € spaltet Europa noch immer! 5. Europa vor einem Reset und Neustart. Keinesfalls die Briten jetzt bestrafen! 6. Auch kleinere Einheiten (Schweiz) können bestehen. Bürokratische Größe ist nicht alles! 7. Kein Weiter so oder eine vertikale Vertiefung im Sinne einer Transfer- und Sozialunion! Das Gegenteil steht an! (Mit kleinem Seitenhieb auf Gabriel und die Sozen, die wohl verstanden haben, dass wir als AfD deren größte He…