Geld und Kredit nach Klimadogmatik: Wie die EZB mit dem „Klimafaktor“ die Eigentumsordnung untergräbt
Die Europäische Zentralbank hat angekündigt, künftig einen sogenannten „Klimafaktor“ in ihre Bankenaufsicht und Risikobewertung integrieren zu wollen. Was zunächst nach technokratischem Fachvokabular klingt, ist in Wahrheit ein massiver Angriff auf das Rückgrat der marktwirtschaftlichen Ordnung: die Zinswirtschaft als Ausdruck einer freien Eigentumsökonomie. Der ideologische Zugriff auf die Kreditvergabe ist kein Detail politischer Feinsteuerung – sondern der Übergang in ein neues, dirigistisches Zeitalter: die Ära der klima-moralischen Kapitalzuteilung.
Umso absurder wirkt dieses Vorhaben im internationalen Vergleich. Während die Europäische Zentralbank Kapitalflüsse nach Klima-Gesinnung lenken will, erklärt Donald Trump in den USA den Klimanotstand gerade offiziell für beendet. Die Regierung bereitet dort eine Rückkehr zur fossilen Energieproduktion vor – Öl, Gas, Kohle – als Basis wirtschaftlicher Stärke. Europa hingegen rutscht tiefer in eine grün-ideologische Kommandowirtschaft, in der Kredit nicht mehr auf Leistung, sondern auf politischer Korrektheit basiert.
Eigentum als Quelle des Kredits – nicht als Belohnung für vermeintliche Tugend
Nach der Eigentumsökonomik Gunnar Heinsohns und Otto Steigers ("Bremer Schule") entsteht Kredit durch Eigentum, nicht durch Moral. Wer über rechtlich gesichertes Eigentum verfügt, kann es als Pfand in den Geldmarkt geben. Der Zins ist der Preis für diesen temporären Verzicht – und damit Ausdruck der Freiheit und Verantwortung von Eigentümern, über Zukunft zu entscheiden. Dieses Prinzip war bislang die Grundlage unseres Wohlstands.
Die EZB jedoch ersetzt dieses Prinzip durch ein neues Kriterium: Klimaverträglichkeit. Nicht mehr Tilgungsfähigkeit oder Investitionserfolg sollen künftig entscheiden, sondern CO₂-Bilanzen, Nachhaltigkeits-Labels ("Environmental, Social & Governance" ESG) und grüne Narrative. Der Unternehmer wird zum Antrag- bzw. Bittsteller vor der politischen Aufsicht – mit gesenktem Blick und moralischer Rechenschaftspflicht.
Der Zins wird moralisiert und die Kreditwirtschaft zur Erziehungsanstalt
Mit dem „Klimafaktor“ wird der Zins seiner ökonomischen Funktion beraubt. Er dient nicht länger der Risiko- und Zukunftsbewertung, sondern wird zum Tugendpreis. Kapital fließt nicht mehr dorthin, wo Rendite und Innovation entstehen, sondern dorthin, wo die richtige Gesinnung vermutet wird.
Das Resultat ist eine radikale Umverteilung des Kapitals entlang ideologischer Linien. Klassische Branchen – Landwirtschaft, Industrie, fossile Energie, Bauwirtschaft – geraten unter Generalverdacht. Wer in realen Märkten Werte schafft, wird mit höheren Kreditkosten abgestraft. Wer das Klima-Narrativ bedient, wird finanziell belohnt – unabhängig von Marktlogik oder ökonomischer Tragfähigkeit.
Es entsteht eine neu(un)artige Subventionsökonomie: Nicht mehr durch staatliche Zuschüsse, sondern durch kreditpolitische Privilegierung werden bestimmte Branchen künstlich aufrechterhalten – oft ohne realwirtschaftliche Substanz. Die Preisbildung für Kapital wird verzerrt, Investitionen werden nicht mehr rational, sondern opportunistisch – entlang der grünen Linienführung der Zentralbank. Das ist keine Risikosteuerung, sondern ideologische Kapitallenkung – mit verheerender systemischer Wirkung auf Innovation, Eigentum und Zukunft.
Die Eigentumsordnung wird ersetzt – durch klimaaktivistische rot-grüne Lenkungspolitik
Eigentum verliert unter diesen Bedingungen seine Rolle als souveräne Grundlage wirtschaftlicher Entscheidung. Es wird zu einem konditionierten Nutzungsrecht, abhängig vom Wohlwollen ideologischer Instanzen. Der Unternehmer wird entmachtet, die Kreditvergabe zum Mittel sozial-ökologischer Umerziehung. Der marktwirtschaftliche Kreditmechanismus – basierend auf Haftung, Eigentum und Erwartung – wird ersetzt durch moralische Prüfkriterien. Investoren handeln nicht mehr frei, sondern entlang von Taxonomien, Etiketten und Anreizsystemen, die sie politisch abhängig machen.
Damit bricht die EZB mit den Funktionsbedingungen der auf Geldf - und Kredit basierenden Eigtumswitschaft und schickt Europa ins Abseits. Die Einführung eines Klimafaktors ist nicht etwa nur eine Reform, sondern ein veritabler Systembruch: Die EZB verabschiedet sich nicht nur - wie bereits bei der vorangegangenen Ära der Zinsnullung - von ihrer geldpolitischen Neutralität, sondern untergräbt das Fundament der freien Wirtschaft: die zinsgestützte Zukunftsverantwortung der Eigentümer- und Unternehmergesellschaft. Der „Klimafaktor“ ist der grüne herrschaftspolitische Hebel zur Transformation der westlichen Eigentumsgesellschaft. Er ersetzt Risiko durch Moral, Leistung durch zivilreligiöse Ideologie und Marktvertrauen durch politische Pädagogik.
Während die USA unter Donald Trump gezielt auf Reindustrialisierung und energetische Souveränität setzen, stranguliert EZB-Chefin Christine Lagarde Europa. Der Kontrast könnte nicht deutlicher ausfallen: Dort Rückkehr zu Eigentum, Energie und dynamisches Wachstum. Hier Tugend, Kontrolle und industrielle Schrumpfung. Wer die Zukunft in und für Europa zurückerobern will, muss diesen "Klimafaktor" rückabwickeln!