Der Bundesligaverein Hertha BSC hat eine einstweilige Verfügung gegen die Berliner AfD-Fraktion und ihren sportpolitischen Sprecher erwirkt. OK, das Foto des sportpolitischen Sprechers der AfD-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Frank Scheermesser, mit Marvin Plattenhardt, aufgenommen nach einem Bundesligaspiel, wurde vorläufig zunächst gelöscht. Das ist allerdings jetzt kein Thema mehr nur für eine gerichtlich zu klärende Rechtsfrage, die die AfD-Fraktion mit Recht in der Hauptsache entschieden wissen will. Jetzt geht es um die gesellschaftspolitische Auseinandersetzung in Deutschland insgesamt und als solche. Die Entgleisung Phlipp Lahms ist entsprechend in den gleichen Kontext einzuordnen.
Marvin Plattenhardt hat sich mit der AfD und ihren Zielen bisher nicht erkennbar befasst. Das mit dem Foto wird ihm wohl einer gesteckt haben, was dann unmittelbar zu dem Anti-AfD-Reflex geführt hat. Erstaunlicherweise war das Selfie Frank Scheermessers zwei Wochen zuvor mit dem Herthaspieler Salomon Kalou keinerlei Beanstandungen oder einer nachträglichen medialen Skandalisierung seitens des Spielers oder des Vereins wert. Wird bei Kalou, warum auch immer, etwa nicht so genau hingeschaut? Anderes Thema!
Worum geht es eigentlich?
Hier ist es der Bundesligist Hertha BSC Berlin, der in den Meinungskampf um die AfD insgesamt einsteigt und mit der Löschungserzwingung folgendes Signal in die Öffentlichkeit sendet: AfDler sind Menschen, mit denen man sich nicht sehen lassen kann, Menschen, nein nicht Menschen, sondern Unpersonen, mit denen man sich nicht abbilden lassen kann, mit denen man nicht redet, es sind Aussätzige, die man eigentlich aus der Gesellschaft verbannen will. Es sind, so die mediale offene Hetze gegen die AfD: Vermeintliche Rassisten, Europahasser, Ausländerfeinde und Islamhasser, insgesamt Unmenschen. Die Wirkung dieses Signals, das in die Welt getragen werden soll, ist ganz einfach:
Der AfD-Funktionär, das AfD-Mitglied, der sich outende AfD-Wähler – jeder dieser konkreten Personen wird abstrakter Unmensch und damit wert, geächtet und ausgeschlossen zu werden: Aus dem politischen Diskurs, aus privaten Partys, aus Volks- und Bürgerfesten – wie die AfD erneut auch wieder unerwünscht ist auf dem größten europäischen Schwulen-und Lesben-Stadtfest, dem Schöneberger Motzstraßenfest. Ausgeschlossen und geächtet werden Leute, die in und für die AfD wirken, nun offenbar auch aus Kunst und Literatur, nachdem die Vorsitzende des Berliner Landesverbands des Verbands deutscher Schriftsteller (VS) zurückgetreten ist, weil die AfD-Mitgliedschaft eines Vorstandsmitglieds bekannt wurde, der übrigens auch bei der Gewerkschaft Verdi ist.
Nein: AfDler und ihre Wähler, davon mindestens zumindest statistisch auch 15% Hertha-Fans, wie übrigens auch etwa ebenfalls 15% schwule Berliner sind Bürger, die schlicht und ergreifend eine andere Auffassung davon haben, wie Politik in Deutschland und in Berlin zum Wohle der Menschen gemacht werden sollte.
Es sind Menschen, die nicht blindlings im vorauseilenden Gehorsam nachplappern, dass alle Flüchtlinge Gold für unsere Gesellschaft sind, wie das die SPD mit ihrem 100%-Guru und die Grünen meinen. Es sind Menschen, die erkennen, dass die verkehrte Eurorettungspolitik den ganzen Süden des Kontinents in die Unregierbarkeit und die soziale Abstiegsfalle führt, mit dem Ergebnis – und das sollte auch Fußballer interessieren – dass eine ganze Jugendgeneration in der Massenarbeitslosigkeit und Hoffnungslosigkeit versinkt, wegen des für diese Länder zu starken Euros.
Es sind Menschen, die nicht einfach wegsehen, wenn sich Muslime im Wege der Flüchtlingskrise auf den Weg in unsere Städte und Länder machen, die nicht alle nach individueller Selbstbestimmung dürsten, sondern eben auch solche, die die Scharia über uns bringen wollen, Homosexuelle bestrafen und Juden angreifen, was in Berlin – leider – schon wieder passiert.
Es sind Menschen, die eine bessere Bildung für unsere Jugend wollen, die aufgrund des permanenten Reformwahns zunehmend effektiv verblödet.
Es sind Menschen, die eine politische Partei unterstützen und in ihr wirken, die mittlerweile die dritte politische Kraft in Deutschland ist: Und zwar die Partei des Hinsehens, des politischen Realismus aus der Mitte auch des Olympiastadions, und nicht des Wegsehens und Verdrängens vor den realen Problemen der Menschen.
Es sind Menschen, die die Wir-sagen-Euch-wie-Ihr-leben-müßt-Ideologie der Grünen nicht mitmachen wollen und ohne Schuldkomplexe ihre Kinder mit dem Auto zur Schule und sich selbst zur Arbeit fahren wollen, u.s.w.
Mit einem Wort: AfD, das bedeutet Leute, wie Du und ich.
Wer ist Hertha-BSC, um – übrigens als Kunde des Berliner Senats und damit der sie tragenden Parteien SPD, Linke und Grüne, der an den Verein das Olympiastadion vermietet und insofern eine Geschäftsbeziehung unterhält , – der AfD quasi die Menschenwürde abzusprechen und einem Abgeordneten das Recht eines jeden normalen Menschen zu abzuschneiden, sich mit einem Fußballer abzulichten?
Hätte der AfD-Abgeordnete sonderbare politische Parolen geschwungen, oder irgendwelche verfassungsfeindlichen Gesten oder Sonstiges abseits dessen, was außerhalb des gesellschaftlich-menschlich Anständigen geboten wäre, getan, dann wäre eine entsprechende Reaktion Herthas in der Sache ja grundsätzlich nachvollziehbar.
Aber den Menschen als Unmenschen mit Bildverbot zu stigmatisieren, nur weil er das Label AfD trägt, ist jenseits des Rechts, und alle die, die sich mit der AfD selbst noch nie beschäftigt haben und die AfD nur vom Hörensagen im Sinne des offen medialen Vernichtungsfeldzugs (nicht) kennen, müssen sich die Frage stellen, ob sie sich an dieser Hetze gegen die AfD in dieser Weise beteiligen können oder wollen.
Das ist auch eine Frage an diejenigen, die immer von Demokratie reden, aber gerade dabei sind, sie in dieser Frage infrage zu stellen.
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