Die Grundfrage der Demokratiefähigkeit des Islam ist eine für unser Land ganz entscheidende Schicksalsfrage. Daher stelle ich hier eine Analyse von Barino Barsoum vor, dem Sohn einer deutschen Katholikin und eines koptischen Christen aus Ägypten, die er im Rahmen einer Tagung der Desiderius-Erasmus-Stiftung vorgestellt hat.
Barsoum konvertierte als junger Mann zum Islam und studierte ihn mit Herz und Seele. Er war bereit, Ungläubige zu töten und rief zum Dschihad auf. Fünf Jahre später stieg er aus und wandte sich dem Christentum zu, weil er – wie er sagt – das System Islam verstanden habe. Heute hat er sich der Aufklärung über den Islam verschrieben. So betrachtet er die islamischen Quellen und spannt den Bogen vom islamischen Gottesbild zum Menschenbild, bei dem der Mensch der Sklave Allahs ist. Dies steht im Kontrast zum Menschenverständnis in einer demokratischen Gesellschaft, wo er als freies Wesen begriffen wird. Liebe und Hass für Allah sowie das strikte Schwarz-Weiß-Denken und Einteilen der Welt in Gläubige und Ungläubige lassen die dunklen Seiten der Psyche von Islamisten erahnen und erklärt, warum wir insbesondere bei radikalen Muslimen mit irrationalem Verhalten konfrontiert sind.
Schließlich macht er an Aussagen vom heute in Katar lebenden islamischen Prediger Jussuf al-Qaradawi – dem Vordenker der islamistischen Muslimbruderschaft – fassbar, welch Geistes Kind radikale Muslime sind. Es wird deutlich, in welchem Schlamassel diejenigen stecken, die sich intensiv mit Koran und Islam beschäftigen. Darum muss es unser aller Ziel sein, aufzuklären und gegenzusteuern. Die Frage, um die es hier geht, wird auch im anstehenden Bundestagswahlkampf von hoher Relevanz sein, zumal sich die Altparteien dazu nur passiv verhalten.