Erdgasversorgung in Deutschland: Nutzungskonflikte, Speicherstände und die Frage der Versorgungssicherheit

Die Erdgasversorgung in Deutschland bleibt ein kritischer Faktor für die Energiepolitik und die wirtschaftliche Stabilität. Insbesondere die Nutzung von Gas für die Stromerzeugung in Zeiten der Dunkelflaute steht in direkter Konkurrenz zur Versorgung der Haushalte mit Wärme. Zudem stellt sich zunehmend die Frage, ob die derzeitige Energiepolitik ihrem grundsätzlichen Daseinsvorsorgeauftrag gegenüber den Bürgern gerecht wird oder ob immer noch politisch motivierte, also ökosozialistisch energiewende-getriebene Entscheidungen die Preisstabilität und Versorgungssicherheit gefährden.

Gasverstromung versus Wärmeversorgung: Ein Nutzungskonflikt mit Folgen

Deutschland setzt Erdgas sowohl für die direkte Wärmeversorgung von Haushalten und Industrie als auch für die Stromproduktion ein. Insbesondere in den doch ziemlich vielen Phasen einer Dunkelflaute in diesem Winter, als Wind- und Solarenergie nicht ausreichend zur Verfügung standen, stieg die Gasverstromung erheblich an. Während der Anteil von Erdgas an der Stromerzeugung normalerweise bei etwa 12-15 % liegt, kann er in wind- und sonnenarmen Zeiten auf über 20 % steigen. An besonders kritischen Tagen, wie in den Wintermonaten Januar und Februar 2024, lag der Anteil sogar bei über 25 %.

Dies führt zu einem Nutzungskonflikt: Je mehr Gas für die Stromproduktion verbraucht wird, desto weniger steht für die Wärmeversorgung zur Verfügung. Zwar haben Haushalte grundsätzlich Priorität gegenüber industriellen Verbrauchern, doch in Engpasssituationen verschärft sich diese Konkurrenz. Besonders problematisch ist, dass Gas, das während einer Dunkelflaute verstromt wird, nicht in den Speichern verbleibt und somit nicht zur Stabilisierung der Energieversorgung im Folgejahr beiträgt. Mit dem Abschalten der letzten Kernraftwerke zur Stabilisierung der Stromerzeugung und deren ideologisch herbeigeführten Verknappung ist die Gasnutzungskonkurrenz massiv verschärft worden!

Gasspeicherstände und die Herausforderungen für die kommende Heizperiode

Die Speicherstände Deutschlands sind von entscheidender Bedeutung für die Versorgungssicherheit. Im Sommer 2024 wurde das Ziel einer Speicherfüllung von 85 % zum 1. Oktober erreicht, und Anfang November lagen die Füllstände sogar bei 98 %. Dies war eine strategische Reserve, um den Winter 2024/25 zu bewältigen. Doch mit jedem Prozentpunkt an Gas, der entnommen wurde, stieg die Herausforderung für die Wiederbefüllung in diesem Sommer.

Dies hat direkte Konsequenzen für den Winter 2025/26: Die Speicher müssen im Sommer 2025 schnell und effizient wieder gefüllt werden, um die Versorgung zu sichern. Doch das ist kein Selbstläufer. Eine hohe Nachfrage aus anderen Ländern, wie der Ukraine, die ebenfalls ihre Speicher auffüllen muss, wird den Wettbewerb um knappe Gasressourcen zusätzlich verschärfen.

Die Rolle der Ukraine: Strategische Entscheidungen auf Kosten deutscher Bürger?

Die Ukraine spielt eine doppelte Rolle im europäischen Gasmarkt: als Transitland für russisches Gas und als Speicherstandort für europäische Gasmengen. Nachdem die Ukraine durch den Krieg erheblich an eigener Produktionskapazität eingebüßt hat und von russischen Lieferungen abgeschnitten ist, muss sie ihren Bedarf zunehmend über europäische Lieferungen decken. Gleichzeitig besitzt das Land große unterirdische Speicher, die es europäischen Staaten ermöglichen, dort Gas einzulagern.

Die aktuellen Daten zeigen, dass die Ukraine erst kürzlich begonnen hat, ihre Speicher wieder aufzufüllen, nachdem diese zuvor auf unter 6 % gesunken waren. Es gibt Hinweise darauf, dass ein Teil des aus Deutschland entnommenen Gases in die Ukraine exportiert wurde, was zur weiteren Absenkung der deutschen Speicherstände beigetragen haben dürfte. Diese Politik geht zulasten der deutschen Verbraucher, die bereits mit hohen Energiekosten konfrontiert sind. Ist es politisch verantwortbar, deutsche Speicherstände für die Energieversorgung eines anderen Landes anzuzapfen, während hierzulande die Preise steigen und Unsicherheiten für die Industrie zunehmen?

Sollte die Ukraine im Sommer 2025 weiterhin auf hohe Importe angewiesen sein, könnte dies die Preise für Nachschub in Deutschland und anderen EU-Staaten in die Höhe treiben. Zudem bleibt unklar, inwieweit politische Entscheidungen – sei es durch Sanktionen gegen Russland oder durch strategische EU-Beschlüsse – den Gasmarkt weiter beeinflussen werden. All dies geschieht ohne eine transparente Debatte darüber, ob diese Priorisierung im Sinne der deutschen Bürger ist.

Importabhängigkeit und strategische Risiken: Fehlgeleitete Energiepolitik?

Deutschland ist nach wie vor stark von Gasimporten abhängig. Nach dem weitgehenden Wegfall russischer Pipeline-Lieferungen spielt insbesondere verflüssigtes Erdgas (LNG) eine zentrale Rolle. Die aktuelle Anlandung von LNG, etwa durch das Terminal in Wilhelmshaven mit der Hoegh Esperanza, zeigt, dass Deutschland versucht, seine Importkapazitäten zu stabilisieren. Doch LNG ist teurer als Pipeline-Gas und unterliegt starken Preisschwankungen, die von der globalen Marktlage abhängen.

Ein weiteres Risiko liegt in der geopolitischen Lage. Sollte sich die Situation in der Ukraine weiter zuspitzen oder neue Handelsbeschränkungen für russisches Gas in Drittstaaten verhängt werden, könnte sich die Versorgungslage zusätzlich verschärfen. Zudem konkurriert Europa mit asiatischen Märkten um LNG-Kontingente, was zu steigenden Preisen führt.

Die Frage, die sich immer drängender stellt, lautet: Warum gibt es in Deutschland keine konsequente Strategie für eine bezahlbare, sichere und unabhängige Energieversorgung? Stattdessen wird auf volatile LNG-Lieferungen gesetzt, während gleichzeitig der Ausbau alternativer Kapazitäten stockt und der Inlandsverbrauch künstlich eingeschränkt wird. Diese Politik führt bereits jetzt zu einer Deindustrialisierung Deutschlands und gefährdet unseren Wohlstand massiv.

Fazit: Politisches Versagen bei der Daseinsvorsorge!

Während für den aktuellen Restwinter 2024/25 keine unmittelbaren Engpässe zu erwarten sind, bleibt die Wiederbefüllung der Speicher eine Herausforderung. Der hohe Verbrauch für die Gasverstromung, die Konkurrenz mit anderen Ländern um Speicherbefüllung und die volatile geopolitische Lage könnten dazu führen, dass die Speicher vor dem Winter 2025/26 nicht ausreichend gefüllt werden.

Die zentrale Frage ist, ob die Energiepolitik der neuen Bundesregierung ihrem grundlegenden Daseinsvorsorgeauftrag – anders als die Ampel – gerecht werden will. Die bisherige Priorisierung ausländischer Abnehmer, die Abhängigkeit von teurem LNG und die fehlende strategische Steuerung der Speicherstände werfen erhebliche Zweifel daran auf. Sollte die Speicherbefüllung nicht rechtzeitig gelingen, drohen steigende Preise, Industrieeinschränkungen und eine erneute Debatte über staatliche Eingriffe in den Energiemarkt. Die Weichen für den Winter 2025/26 werden bereits in den kommenden Wochen und Monaten gestellt.

Da die politischen Entscheidungen der gescheiterten rot-grün-gelben Ampel nicht primär darauf ausgerichtet war, eine verlässliche und bezahlbare Energieversorgung für die Bürger sicherzustellen, muss auch hier eine deutliche Politikwende greifen. Ob sie mit der Merz-CDU und den bisher falsch regierenden Sozialdemokraten kommt, ist eine offene Frage, die wir als AfD stellen und im weiteren Prozeß kritisch beantworten werden.

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