Ein Mann für die AfD, wie ich sie mir immer noch und künftig wieder vorstelle. Mein persönlicher Dank an Joachim Starbatty zum 80. Geburtstag

Joachim Starbatty wird heute am 9. Mai 2020 80 Jahre jung. Ich gratuliere ihm zu seiner großartigen Lebensleistung und ich gratuliere ihm als Freund, der er mir geworden ist, seit wir Berliner ihn 2013 für die AfD als unseren Spitzenkandidaten gewinnen konnten und ich ihn während der Kampagne zur Bundestagswahl 2013 eng begleiten und seine Berliner Auftritte managen durfte.

Er hat, wie kaum ein Anderer, bereits in der Anfangsphase dieses politischen Undings die Probleme des €uro gesehen und diverse Male als veritabler €urofighter (!) beim Bundesverfassungsgericht geklagt.

Seine umfassende Kenntnis, die tiefe Überzeugungskraft und Leidenschaft seiner €urogegnerschaft, die er für uns – anfangs noch als Nichtmitglied – mit in die AfD brachte, kann man sich hier bei diesem einen von vielen Auftritten noch einmal in Erinnerung rufen.

Er war ein großartiger Wahlkämpfer im Bundestagswahlkampf und hat für die Partei eine in den Medien seriöse und wohltuende Öffentlichkeitsarbeit betrieben.

Er hat 2013 aber nicht nur als bestechender Wissenschaftler mit seinen Aussagen zum Finanz- und Währungsystem überzeugt, sondern auch als Politiker ein klares ehrliches Bekenntnis zur AfD abgegeben und damit unserer Partei genau das Wählerpotential aktiv mit erschlossen, auf das wir heute noch mehr als damals, als wir es noch hatten, angewiesen sind.

Zweimal trat er in einem großartigen virtuellen Duell mit bzw. gegen Angela Merkel an, was denen, die dabei waren, ein unvergessliches intelektuelles Vergnügen bereitet und auch die Medien irritiert hat.

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Nach der knapp verloren gegangenen Bundestagswahl stand dazu in der Berliner Morgenpost:

“Der Berliner Spitzenkandidat der AfD, Joachim Starbatty, will auch dem möglichen Scheitern seiner Partei an der Fünf-Prozent-Hürde weiter in der Politik bleiben. „Sollten wir die fehlenden Prozente nicht mehr erreichen, dann werde ich mich voll auf die Europawahl konzentrieren“, sagte Starbatty der Berliner Morgenpost. Aus seinem Engagement für die AfD sei eine „persönliche Freundschaft“ geworden, die lange halten werde. Der emeritierte Professor sagte weiter: „Es ist ein Unterschied, ob man als Emeritus sagt, ich schreibe noch ein Lehrbuch, oder ob man sich voll ins politische Getümmel stürzt.“ Zu Beginn seine Kandidatur hatte Starbatty gesagt, der Weg in die Politik sei „sein Abenteuer“. Dieses Abenteuer, sagte er, habe gerade erst begonnen.”

Dieses Abenteuer gipfelte denn auch in der erfolgreichen Wahl der AfD 2014 und unserem Einzug in das Europäische Parlament mit 7 Abgeordneten.

Am Wahlabend zum erfolgreichen Einzug der AfD in das Parlament der EU in Berlin.

Anders als Andere, die auf den Schultern unseres AfD-Wahlerfolgs in Mandate gekommen und dann aus der Partei ausgetreten sind, hat Joachim Starbattty, der nach dem Lucke´schen Wegruf (sic!) und dem schicksalhaften Essener Parteitag 2015 die AfD leider auch verlassen hat, nie nachgetreten oder sich an Diffamierungen der AfD (als vermeintlich nach zu weit rechts abgerutscht oder, wie Hans-Olaf Henkel, als “Monster”) beteiligt. Er blieb sich treu und wußte trotz allem und letztlich doch immer, wem er seinen allzu verdienten Einzug in das Parlament der EU zu verdanken hatte.

Wie treu er sich blieb und wie nobel, wurde jedem offenbar, als er eine ihm zugeeignete Ehrung für sein wisschenschaftliches Werk im Jahr 2018 zurückgab, weil  diese Auszeichnung ausgerechnet auch an Angela Merkel gehen sollte, was diesen seinen Preis in seinen Augen entehrte. Hier zeigte bzw. zeigt sich, von welchem Holz der Professor aus Tübingen und stolzer  Familienvater wirklich ist: Ein ehrlicher bürgerlicher Dissident, der die politischen Anfänge Europas miterlebte, in jungen Jahren auch persönlich mitprägte und im Laufe der Zeit erkennen musste, was die (falsche) Politik seit Helmuth Kohl aus diesem Zauber, der diesem Anfang sicher in den 50er Jahren innewohnte, machte.

Als mehrfacher Kläger beim Bundesverfassungegericht und unermüdlicher Verfechter einer seriösen €urokritik, die Kernthema der AfD war, ist und bleiben wird, wird er mit seinem Wirken auch mit der Anfangsphase der AfD immer positiv verbunden bleiben. Seine fünfjährige Mandatszeit im Europäischen Parlament von 2014 bis 2018, die er als parteiloser Politiker beendet hat, resümiert er so:

„Ich kann die Welt nicht verändern“, sagt er, „aber ich kann den Kommissaren, wenn sie Märchen vom Euro erzählen, in die Suppe spucken.“

Männer wie ihn gibt es leider nur noch – wenn überhaupt – selten, aber genau solche Männer brauchen wir in der AfD, und zwar viel mehr davon, wenn wir die enormen und unerhörten Herausforderungen, denen wir begegnen werden, kommen wir eines nicht allzu fernen Tages in die Situation, unser Land tatsächlich (mit) regieren zu können oder zu müssen. Denn wenn das der Fall sein wird, ist unser Deutschland bereits ein anderes als das, was wir heute haben und das, welches wir 2013 hatten, als ich mit Joachim Starbatty unseren ersten AfD-Wahlkampf gemacht habe.

Und ja, er war sogar bereit und wollte nach Auslaufen seines EU-Parlamentsmandats 2019 noch einmal in unsere AfD zurückkommen. Er wäre eine echte “Zierde für den Verein” gewesen. Seine Wiederaufnahme wäre geradezu DAS Zeichen für eine Art öffenticher Rehabilitation der AfD geworden, ganz nach dem Motto: Leute, wir haben 2015 mit dem Parteiaustritt einen echten Fehler gemacht, den ich heute bedaure. Es gibt nur diese eine AfD als Alternative zu den Altparteien, die eine Alternative ZU Deutschland planen, aber eben keine FÜR Deutschland sind.

Leider ist es dazu nicht mehr – oder vielleicht doch: noch nicht –  gekommen. Ob er sich das jenseits der 80 allerdings wirklich noch antun sollte, da habe ich heute doch meine Zweifel. Denn es sieht so aus, als sei der Markenkern, den er wie wenige Andere positiv besetzen konnte und könnte, durch die bekannten medialen Entwicklungen der letzten Zeit (vermeintliche Flügeldominanz, Leute mit offen eingestandenen Bezügen zu rechtsextremistischen Gruppierungen etc.) bereits dermaßen angeschlagen und beschädigt, dass seine erneute Mitgliedschaft auf sein Lebenswerk eher einen Schatten werfen, als umgekehrt der AfD in der jetzigen Lage mehr Licht geben könnte.

Darum halte ich hier inne und nehme seinen Ehrentag als Ansporn für uns dafür, dass wir als und in der AfD heute viel dezidierter für unseren eigentlich freiheitlich-bürgerlich-konservativen Markenkern arbeiten und kämpfen müssen, ihn also wieder als solchen kenntlich machen, schärfen, und polieren, damit die Marke AfD der blau-leuchtende Kristall in der bundesdeutschen Parteienlandschaft wird, der den Wählern die Augen für unser Programm in bester Absicht öffnet und wieder Lust auf mehr von uns macht. 

Mein Plädoyer für die Stärkung des freiheitlich-bürgerlichen Markenkerns der AfD im Sinne bürgerlicher Dissidenz geht klar einher mit der Erwartung, dass sich dann auch (wieder) andere Dissidenten wie ein Prof. Max Otte, ein Prof. Stefan Homburg, der schon einmal auf dem Bremer Bundesparteitag bei uns auftrat, Leute wie Thilo Sarrazin, aber auch ein Hans-Georg Maaßen ernsthaft die Frage stellen müssen, nicht ob, sondern wann sie über ihren Schatten springen und begreifen, was ich ihnen seit Jahren ins Stammburch schreibe: Bürgerliche Mehrheiten eines vernünftigen politischen Realismus gegen die öko-sozialistische (Alb-)Träumerei gibt es künftig nur MIT und nicht ohne oder gar gegen die AfD! 

Lieber Joachim, auch wenn Du nicht mehr korporierter Teil der AfD-Familie bist, so bleibt Dein Wirken, Charakter und guter Geist bleibendes Vermächtnis im freiheitlich-bürgerlichen Markenkern der AfD. Ich freue  mich mit vielen Anderen weiterhin auf Deine mahndenden tagespolitischen Einlassungen zur Fehlkonstruktion des €uro und zum desaströsen Wirken der EZB im Kontext der wirtschaftlichen-politischen Krise unseres Landes, wie zuletzt zum hoffentlich richtungsweisenden Urteil des Bundesverfassungerichts in der Jungen Freiheit, die das Wirken unseres Jubilars Prof. Dr. Joachim Starbatty wie folgt würdigt:

Kämpfer gegen die Lebenslügen der Währungsunion

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